Ich verdanke Twitter meine Arbeitsstelle Wie ich über Twitter meine Arbeitsstelle fand
Und das kam so… Am 23. September 2011, mittlerweile dann doch recht verzweifelt, schickte ich einen Tweet mit dem Text
Suche Arbeit. Bin Physiker. Kann alles. Plz RT.
und einem Link zu meinem Lebenslauf. Neben ein paar ungläubigen Kommentaren, wie ich mit meinen Qualifikationen denn noch auf Jobsuche sein könnte, bekam ich eine Nachricht von der Chrissi (@Pixelschwester). Die Pixelschwester hatte ich vermutlich mal auf irgendeiner Veranstaltung der Mannheimer Webszene gesehen, kannte sie aber imgrunde nur über ihr Twitterkonto.
Sie fragte mich, ob der Job irgendetwas mit Physik zu tun haben müsse, was ich selbstverständlich verneinte. Und schwupps, eine Woche später saß ich mit ihrem Freund Sven (@Aressar_) im Vienna und klönte mit ihm über die Firma, bei der er als SAP Berater angestellt ist. Auch wenn ich nichts mit SAP oder der geschäftlichen IT-Welt am Hut hatte, klang die Firma sympathisch genug, dass ich mich bewarb. Am Donnerstag nach meinem Treffen mit Sven hatte ich ein Vorstellungsgespräch, am Samstag drauf meinen Arbeitsvertrag im Briefkasten.
Was können wir daraus lernen? Ich sage: Dadurch, dass ich die letzten ein, zwei Jahre recht aktiv in der Mannheimer Twitterwelt war und so, neben dem Gewinn von ein paar echten Freunden, mein Netzwerk von losen Bekanntschaften deutlich vergrößert habe, fiel mein Tweet auf fruchtbaren Boden. Er wurde 19x weitergeleitet, der Lebenslauf über 200x angeklickt. Viele Leute, die über ein oder zwei Ecken mit mir bekannt sind, erfuhren, dass ich Physiker bin und einen Job suchte. Dass irgendwer darunter in einer Firma arbeitete, die Physiker sucht, finde ich gar nicht mal ungewöhnlich.
Was ich besonders interessant und erwähnenswert finde ist, dass sich diese ganze Geschichte auf lokaler Ebene abspielte. Es waren die Mannheimer Kontakte, die die Verbindung herstellten und keine komplett Fremden. Die Geschichte wäre so nie geschehen, wenn ich nicht viele Mannheimer Twitterer von Veranstaltungen wie dem Webmontag MRN kennen würde. Twitter ist demnach kein Ersatz für Meatspace-Kontakte, aber eine wirkungsvolle Ergänzung.